Eine Ausstellung von misereor
mit Bildern des Fotografen Eduardo Soteras Jalil

Was macht eine Ärztin nachts ohne Strom? Können Verletzte bei Kerzenschein operiert werden? Wie kann ein Unternehmen produzieren, wenn täglich der Strom ausfällt? In vielen Ländern Afrikas stellen sich solche Fragen Tag für Tag. Denn Elektrizität ist hier Mangelware.
Der argentinische Fotograf Eduardo Soteras Jalil fotografierte in seiner Wahlheimat Kongo den Alltag von Menschen, die die große Mehrheit der Bevölkerung ausmachen.
Es ist bittere Ironie: Denn – was Rohstoffe betrifft – ist die Demokratische Republik Kongo einer der reichsten Staaten der Erde. Gold, Kupfer, Kobalt, Coltan gibt es ebenso wie Uran, Erdöl, und Diamanten. Der Regenwald beheimatet eine noch immer vielfältige Tierwelt. Allein mit seinen Agrarflächen könnte der Kongo den ganzen afrikanischen Kontinent ernähren.
Trotzdem rangiert die DR Kongo auf dem „Human Development Index“ ganz hinten. Die durchschnittliche Lebenserwartung beträgt knapp 50 Jahre. 71 Prozent der Menschen verfügen über weniger als einen US-Dollar pro Tag, über die Hälfte hat keinen Zugang zu Trinkwasser und Gesundheitsversorgung. Mehr als drei von zehn Kindern sind unterernährt.
Sie haben nichts vom Export der Rohstoffe und vom Bau von Mega-Staudämmen wie den Inga-Kraftwerken, die fast ausschließlich Industrie, Minen und Teile der wichtigsten Städte mit Energie versorgen.
Eine Lösung: dezentrale Energiegewinnung. Eine Solaranlage versorgt eine Gesundheitsstation mit Strom. Kleine Stauanlagen und Wasserturbinen bringen Strom in Ortschaften und öffnen neue Möglichkeiten: eine Mühle für das Maismehl, Licht in der Nacht und eine kleine Radiostation.

Beispiele dieser Veränderungen finden Sie in dieser Ausstellung.

Ausstellungseröffnung am 22. Mai 2023 – 18-20 Uhr

Mit Gesprächspartner*innen aus Kamerun, Burkina Faso, Indien und Deutschland. Ein Gesprächsabend über Zugang und Nutzung von Energie. Gemeinsam stellen wir uns die Frage: Wie viel Energie brauchen wir und wie kann eine gute Energieversorgung der Zukunft aussehen?

Die Ausstellung wird gezeigt in Kooperation von: